Vorab, ich verwende im folgenden Text Prozentangaben für die Erbgutaufteilung bei einem Tier. Der einfachhalber verwenden wir die optimalen Prozentangaben für die Vererbung, laut Theorie. In der Praxis sind die genetischen Vorgänge allerdings viel komplexer und entsprechen meistens dieser Aufteilung nicht! Hierfür müsste man die Tiere einzeln testen um die genaue Prozentaufteilung des Erbgutes zu erhalten.

Vater des F Wurfes ist Pelle. Pelle ist zu 50% Mops und 50% Patterdale Terrier. Jetzt fragen Sie sich sicher warum gerade diese Rassen als Kreuzungsprojekt nutzen?! Im folgenden möchte ich gerne möglichst kurz relevante Eckpunkte für unsere Entscheidung Ihnen näher bringen.

Der Mops

Der Mops ist 31-35cm groß und hat laut FCI-Rassestandard ein ideales Gewicht von 6-10kg. Somit sind wir was Körpermaße angeht fast gleich auf bei der Französischen Bulldogge. Charakterlich ist der Mops freundlich, fröhlich, intelligent, treu aber auch sehr sensibel. Je nach Züchtung sind sie auch sportlich. Die meisten Rassevertreter haben weder Wach- noch Jagdtrieb. Diese Eigenschaften machen sie zu guten Begleithunden.

Leider gehört der Mops auch zu den brachyzephalen Rassen und hat oftmals Atemprobleme. Hier muss man also auf die Elterntiere achten! Sowie wir es bei uns in der Zucht bereits getan haben. Da zählt dann nicht nur die Nasenlänge, sondern auch das Innenleben!!! Conchien, Gaumensegel, Luftröhre usw..

Die häufigsten Krankheiten des Mops decken sich leider mit dem einer Französischen Bulldogge. Atemwegsprobleme, Progressive Retina Atropie, Patella Luxation, Hüftgelenksdysplasie, Keilwirbel, Spondylose und Demodikose, sowie weitere Allergieerkrankungen und genetische Erbkrankheiten. Welche Erkrankung allerdings speziell für diese Rasse ist, ist die Nekrotisierende Meningoenzephalitis/Pug Dog Encephalitis, abgekürzt NME oder PDE genannt. Um den Riskofaktor für PDE festzustellen, kann eine Probe des Hundes an ein Labor eingeschickt und getestet werden. So lässt sich diese Erkrankung schnell für Züchter eindämmen.

Optisch unterscheidet sich der Mops in wenige kleinen Zügen zur Französischen Bulldogge. Am auffälligsten sind dabei die Schlappohren, die Rute und die höheren Beine. Schlappohren tun keinem Hund weh und die Rute ist sogar förderlich für die Französische Bulldogge, denn sie hat stark mit dem Robinow-Syndrom (DVL2) zukämpfen. Hier erhoffen wir uns eine deutliche Verbesserung für die zukünftigen Nachzuchten. Die längeren Beine schließen auf möglichst Chondrostrophie (CDDY) träger oder freie Tiere, welches ebenfalls wie DVL2 ein Puzzleteil zur Lösung der Rückenproblematik bei der Französischen Bulldogge ist.

Kurzum, wir haben viele Dinge bei dem Mops, die gleich sind wie bei der Französischen Bulldogge. Dennoch bietet diese Rasse uns einige sehr gute Vorteile an anderen Stellen, die wir dringend für die gesunde Zucht benötigen!

Der Patterdale Terrier

Der Patterdale Terrier ist keine anerkannte FCI-Rasse, wird aber seit 1995 vom UKC anerkannt und stammt ursprünglich aus Nordengland. Die Größe beträgt 25 - 38cm und das Gewicht liegt bei 6 -12kg. Daher sind wir auch hier in einem guten Mittelmaß zur Französischen Bulldogge.

Charakterlich wird der Patterdale Terrier oftmals als aufgeweckt, energetisch, selbstbewusst, wachsam, intelligent und unerschrocken bezeichnet. Da er als Jagdhundrasse speziell für die Baujagd gezüchtet wird/wurde, sind einige Charakterzüge darauf zurück zuschließen. In den USA wird er nun vermehrt als Begleithund gezüchtet. Dennoch ist der Patterdale Terrier mit der Energie, dem Selbstbewusstsein und dem Jagdinstinkt kein Anfängerhund! Daher sollte man bei der Einkreuzung dieser Rasse stark auf den Charakter des Tieres und der Zuchtlinie achten!

Da bei dem Patterdale Terrier mehr auf die Gebrauchstüchtigkeit und Gesundheit als auf das Aussehen geachtet wurde, ist sein Erscheinungsbild sehr vielfältig. Es gibt ihn sowohl in sämtlichen Fellfarben mit oder ohne Abzeichen sowie auch in Kurz-, Glatt- oder Rauhhaar. Dennoch findet man ihn am häufigsten in schwarz oder braun und in Kurzhaar vor. Von der Seite wirkt der Patterdale Terrier oftmals "rechteckig". Das liegt an der langen aber sehr stabilen Rückenform. Der Kopf und die Schnauze sind kräftig gebaut und die Augen im Vergleich zu vielen Möpsen oder Französischen Bulldoggen sehr gut eingesetzt. Der Patterdale Terrier hat ein Scherengebiss und ist in der Regel vollzahnig, anders als beim Mops und bei der Französischen Bulldogge, die ein Vorbiss aufweisen und viele fehlende Zähne sowie zum Teil starke Schiefstellungen im Gebiss haben. Das liegt bei diesen Rassen an der kurzen Schnauze die deutlich zu wenig Platz für eine Vollzahnigkeit bietet.

Typisch für den Patterdale Terrier sind die nach vorne geklappten "Terrier-Dreiecksohren", sowie die gerade Rute. Die Rute wird bei jagdlich geführten Patterdale Terriern bis zu ein Drittel kupiert. Der stabile kräftige Rücken, die gerade Rute und die verbesserte Kopfform sind ein sehr guter Ausgleich zur Französischen Bulldogge. Hinzu kommt die allgemeine Robustheit gegenüber sämtlichen Krankheiten, denn der Patterdale Terrier besitzt keine Erbkrankheiten die typisch wären oder häufiger auftreten! Das ist der Zucht zu verdanken, die auf Gesundheit und Leistung abzielt und nicht auf das Aussehen. Dennoch werden diese Tiere bei Züchtern auf Hüftgelenksdysplasie, Ellenbogendysplasie, Patella Luxation und Primäre Linsenluxation getestet.

Der Patterdale Terrier ist somit ideal für die Kreuzungszucht, da er viele Krankheiten der Französischen Bulldogge ausgleichen/ stabilisieren und sogar verbessern kann (CDDY, DVL2, Kopfform, Rückenform etc.) Einziges Manko ist definitiv der Charakter, denn hier muss man auf die Zuchtlinie etc schauen. Entsprechend dazu haben wir für uns entschlossen hundeerfahrende und aktive Welpeneltern zu suchen und diese aufzuklären.

Jetzt stellen Sie sich sicher die Frage, warum nicht einen reinen Mops oder einen reinen Patterdale Terrier für die Kreuzung nutzen?

Ganz einfach, beide Rassen bieten gute Vor- aber auch Nachteile. Durch den Patterdale Terrier holen wir viele gute gesundheitliche Eigenschaften dazu, aber das Aussehen und der Charakter der Welpen könnte stark darunter leiden. Daher nehmen wir den Mops, der zwar auch viele gleiche gesundheitliche Eigenschaften wie die Französische Bulldogge hat, aber hier und da doch noch etwas besser da steht. Zudem erhoffen wir uns dadurch die Optik und den Charakter gegenüber dem Patterdale Terrier auszugleichen.

Die genetische Verteilung des Erbguts durch die Verpaarung Pelle x Conny auf die daraus entstehenden Welpen, kann theoretisch bei 50% Französische Bulldogge, 25% Mops und 25% Patterdale Terrier liegen. Natürlich muss bedacht werden, dass dies eine Optimalverteilung (wie Eingangs bereits geschrieben) des Erbguts darstellt und in der Wirklichkeit deutlich anders ausfallen kann. Um eine genaue Einschätzung über die tatsächliche Verteilung des Erbguts zu erhalten, müsste bei jedem Welpen ein DNA-Test durchgeführt werden.

Pelle haben wir im Vorfeld besucht und genauestens begutachtet. Er ist ein sehr ruhiger, freundlicher aber dennoch energiegeladener Jungrüde der sich leicht führen lässt. Zusammen mit Connys ruhiger, freundlicher und sensibler Art denken wir das es super passen kann. Beide sind gesundheitlich sehr gut (!) ausgewertet und somit hoffen wir auf gesunde Nachzuchten.

Ob unser Plan so aufgeht wie wir uns das wünschen und erhoffen, das werden wir erst sehen, wenn die Nachzuchten erwachsen sind. Begleiten Sie uns doch auf dieser spannenden Reise, die wir auf Facebook und unserer Homepage mit euch teilen werden.